Arbeitsbeschaffung für Nachverfolgung

Es werden immense Hoffnungen in die niedrigschwellige Verfügbarkeit von Antigen-Schnelltests gesetzt, sei es als Tests durch qualifiziertes Personl, sei es als Selbsttests. Zur alten infektiologischen Weisheit, dass ein breiter Einsatz von Screening-Verfahren nicht in jedem Fall zu einem Mehr an Wissen führt, hat das RKI im Epidemiologischen Bulletin eine anschauliche Darstellung gebracht, die sehr deutlich und anschaulich die Problematik darstellt. Je nachdem wie hoch man die Spezifität der Teste ansetzt, ergeben sich bei einer angenommenen Prävalenz von 0,22% und je 10.000 durchgeführten Tests:

— Spezifität 97%: 312 positive Ergebnisse, davon sind nur 13 (4,17%) richtig-positiv

— Spezifität 99%: 113 positive Ergebnisse, davon sind nur 13 (11,5%) richtig positiv.

Das heißt also: von 312 bzw. 113 positiven Ergebnissen stellen jeweils nur 13 einen tatsächlichen Erregernachweis dar. Alle anderen positiven Ergebnisse lösen jedoch die volle Bestätigungs- und Nachverfolgungskaskade aus, die von den Gesundheitsämtern zu leisten ist. In Thesenpapier 4 (Kap. 1.1.2) haben wir zur vergleichbaren Problematik der PCR-Testung hingewiesen.

Hier kann man den Artikel downloaden (s. besonders Abb. 1):