Masken, Corona und Wahrscheinlichkeiten

Zur Interpretation des Cochrane-Reviews zu Masken gegen Corona unter Alltagsbedingungen

Der kürzlich veröffentlichte Systematische Review der Cochrane-Collaboration ergibt, dass der Nutzen von Gesichtsmasken unter Alltagsbedingungen gering bis nicht nachweisbar ist. Trotz des hohen methodischen Niveaus der Publikation überwiegen in Deutschland die ablehnenden, relativierenden Kommentare. Es wird jedoch völlig außer Acht gelassen, dass es bei der niedrigen Wahrscheinlichkeit, sich im Alltag mit Corona zu infizieren (Supermärkte, Zugfahrten etc.), sehr schwierig ist, mit kontrollierten Studien eine solche Wirksamkeit überhaupt nachzuweisen: man bräuchte extrem hohe Probanden-Zahlen. Es bleibt also unter dem Strich: Masken haben eine Wirksamkeit und sind daher unter Hochprävalenzbedingungen (z.B. Intensivstationen) sinnvoll einzusetzen, unter den niedrigen Prävalenzen im Alltag ist ihre Wirksamkeit jedoch so gering, dass sie sich nicht nur dem wissenschaftlichen Nachweis entzieht, sondern auch für die Nutzer keinerlei praktische Bedeutung hat. Dies ist Niveau Grundkurs Infektionsepidemiologie, aber die wissenschaftliche Community meldet sich leider mit keinem Wort zurück.

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